Licht ist ein Lebensspender, verfügt aber auch über zerstörerische Kräfte. Von dieser anderen, destruktiven Beschaffenheit handelt die Installation 2 x 1000 Watt von Siegrun Appelt, deren Arbeiten für gewöhnlich die skulpturalen wie architektonischen Qualitäten des Lichts visualisieren. So hat sie 2005 das Kunsthaus Bregenz in ein leuchtendes und weithin sichtbares Objekt verwandelt, während ein Jahr zuvor im Wiener Museumsquartier Verdichtetes Licht auf weiße Wände traf und von dort noch einmal irrlichternd reflektiert wurde. Auch 2 x 1000 Watt auf der zentralen Wiese der Luiseninsel bündelt das flüchtige Medium zu Strahlen, die beide auf einen Stelle am Boden gerichtet sind zu nah am Boden, um die Gräser und Blumen gedeihen zu lassen. Stattdessen verdorrt alles Grün unter dem heißen Scheinwerfer. Dieser Zustand der Vegetation macht Energien sichtbar, die sich sonst nur über die Sinne des Betrachters vermitteln. Die gleißende Lampe blendet, die entstehende Wärme ist unangenehm. Hier aber wird Licht zur Ursache eines Prozesses, der räumliche Spuren in der Natur hinterlässt. Ein (gelenktes) Kräftespiel der Elemente, das die Künstlerin wie auf einer Bühne inszeniert. Und eine Versuchsanordnung, dessen technische Konstruktion Siegrun Appelt keinen Moment zu kaschieren versucht: 2 x 1000 Watt zeigt weithin sichtbar, dass der mysteriöse Effekt der Installation auf wenig mehr als einem Baugerüst und zwei Hochleistungsstrahlern beruht.
(Christina Meixner)
www.lichtberlin.de
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